Was haben polnische Auswanderer mit neapolitanischen Pizzabäckern gemeinsam? So Einiges! Viele Wege führen nach Rom.... äh, zu 'ner richtig geilen Pizza. Und die Variante mit einem Poolish, also 'nem Vorteig, in Kombination mit viiiiiiel Zeit und nur 'nem Fitzelchen Hefe ist eine der entspanntesten! Der Name verrät's schon: Erfunden, bzw. erstmals erwähnt wurde dieser Vorteig in Polen. Von dort aus wanderte er im 19. Jahrhundert zusammen mit polnischen Auswanderern über Österreich bis nach Frankreich. Und fand dort als Poolish (bzw. Pouliche) 'ne fette Fangemeinde.
Der Vorteig mit gleichen Mengen Wasser und Mehl benötigt durch die lange Gehzeit (a.k.a. Teigführung) besonders wenig Hefe, gibt aber Baguettes und Co. den Extra-Kross-Faktor. Und macht Teige ultra geschmeidig in der Verarbeitung. Womit wir wieder beim Thema Pizza wären, denn: Entspannte Vorbereitung, perfekte Formbarkeit und ein maximal knuspriges Ergebnis? Perfetto! Probier's auf jeden Fall bei deiner nächsten Pizza-Session aus — der Unterschied, den das Zeug beim Formen deiner Pizzen machen wird, wird dich aus den Latschen hauen!
MEIN TIPP:
Auch wenn beide sich stark ähneln (und die Unterscheidung manchmal knifflig sein kann): Nicht verwechseln solltest du Poolish mit italienischem Biga. Ein Poolish wird immer mit gleichen Mengen Mehl und Wasser angesetzt und mit wenig Hefe gehen lassen, bis er zum Hauptteig weiterverarbeitet wird. Im Gegensatz dazu ist der Biga fester, denn er enthält im Schnitt zweimal soviel Mehl wie Wasser.
Zutaten
Für 4 Portionen
Für den Poolish
Für den Hauptteig
Equipment
Nährwerte Pro Portion
Zubereitung in 8 Schritten
Für den Vorteig: Mehl und Wasser verrühren und in einem hohen Gefäß mit der Hefe vermischen. Bei Zimmertemperatur ca. 12 Stunden gehen lassen, bis das Volumen sich verdoppelt hat.
Für den Hauptteig: Vorteig, Mehl und Wasser vermischen. Zuletzt das Salz zugeben und alles verkneten. 10 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsplatte geben und ca. 20 Minuten zu einem glatten Teig kneten (in der Küchenmaschine erst 3 Minuten auf langsamer Stufe und dann 4 Minuten auf schneller Stufe). Der Teig sollte elastisch sein, sich leicht vom Schüsselrand lösen und nicht reißen. Abdecken und 6 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen.
Nach 1 Stunde und nach 3 Stunden (insgesamt 2 Mal) dehnen und falten. Dazu je eine Seite des Teiges greifen und nach oben ziehen, dann in die Mitte falten und andrücken. Der Teig sollte dabei so weit gedehnt werden wie möglich, ohne dass er reißt. Die Schüssel um je 90 Grad drehen und noch 7 Mal wiederholen, bis alle Seiten 2 Mal zur Mitte gefaltet wurden. Teig im Anschluss wieder abdecken und weiter gehen lassen.
Nach 6 Stunden Teig in 4 gleichgroße Portionen teilen, zu Kugeln formen und anschließend rund schleifen. Dazu die Teigkugel locker zwischen der hohlen Hand und Arbeitsfläche gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis der Teig eine glatte Oberfläche gebildet hat.
Blech mit Olivenöl bestreichen, Teigkugeln mit Abstand daraufsetzen und mit Öl bepinseln. Blech mit Klarsichtfolie umwickeln und Teigkugeln über Nacht oder bis zu 48 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Eine Stunde vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen. Teigkugeln auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche durch Drücken und Ziehen mit den Händen von der Mitte nach außen zu einer runden Pizza formen. Ca. 3 cm Rand lassen.
Pizzateig anschließend nach Belieben belegen und backen.