Dass 7 Bierchen eine Mahlzeit ersetzen, weiß ja jeder. Aber wusstest du, dass sich auch die Reste vom Bierbrauen saugut in der Küche oder am Grill verwursten lassen? Bestes Beispiel: Dieses verdammt leckere, herzhafte Treberbrot aus dem Dutch Oven! Das mischst du nämlich mit der ausgekochten Gerste, die beim Maischen entsteht, an! Vorausgesetzt, du hast 'ne Brauerei in der Nähe, bei der du mal nett nach Resten fragen kannst.
Nerd Fact: Treber ist der Fachbegriff für das zum Brauen ausgekochte Getreide, von dem nur noch die Spelzen (also die festen Restbestandteile des Getreidekorns) und das unlösliche Eiweiß übrigbleiben. Und die machen sich derbe gut als Panade für dein nächstes Schnitzel oder halt in einem lockeren, saftigen Treberbrot mit Sauerteig! Treber sorgt nämlich nicht nur für einen geilen, malzigen Geschmack, sondern bindet (so wie Sauerteig) auch das Wasser und macht dein Treberbrot hammersaftig! Außerdem kommst du so garantiert mit deinem lokalen Bierbrauer ins Gespräch – und das ist immer ein verdammt guter Move!
MEIN TIPP:
Bock auf 'nen richtigen Brauhaus-Laib? Dann hau nicht nur die malzigen Treberreste von der Brauerei deines Vertrauens in den Teig, sondern ersetz einfach gleich auch das Wasser im Rezept durch Bier! Klappt besonders gut, wenn du das Bierchen vorher kurz aufkochst und erst dann (quasi alkoholfrei) verwendest. Der enthaltene Alkohol kann sonst nämlich zum Stolperstein für deinen Sauerteig werden und die Aktivität der Hefen hemmen!
Falls du dich noch nicht ans Backen mit Sauerteig rangetraut hast, solltest du das a) definitiv tun (mit diesem No Knead Bread funzt es garantiert!) oder b) den Treber stattdessen in einem schnellen Bierbrot mit Hefe verwursten!
Zutaten
Für 6 Portionen
Equipment
Nährwerte Pro Portion
Zubereitung in 10 Schritten
Sauerteig-Starter aktivieren: Gleiche Mengen Anstellgut, Mehl und Wasser vermischen und abgedeckt in einem hohen Gefäß bei Zimmertemperatur stehen lassen, bis das Volumen sich verdoppelt hat. Mehl und Wasser in einer Schüssel grob zu Autolyseteig verkneten und abgedeckt stehen lassen.
65 g Sauerteig-Starter zum Teig geben und vollständig vermengen. Abgedeckt 1 Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen. Restlichen Sauerteig-Starter in ein sauberes Glas füllen und bis zur nächsten Verwendung im Kühlschrank verwahren.
Teig mit Salz und Treber 20-25 Minuten auf langsamer Stufe mit der Küchenmaschine (per Hand 15 Minuten) verkneten. Teig anschließend 15 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
Teig auf eine leicht angefeuchtete Arbeitsplatte geben. Mit (angefeuchteten) Händen unter den Teig greifen und das untere Ende auf die Arbeitsplatte "klatschen". Übrigen Teig zu sich ziehen und mit Schwung über den restlichen Teig "werfen". 4-5 Mal wiederholen, bis der Teig eine kompakte Struktur hat. In der Schüssel abgedeckt weitere 30 Minuten ruhen lassen.
Arbeitsfläche befeuchten. Teig darauf geben und in alle Richtungen dünn ausziehen. Von den Seiten zur Mitte einschlagen, rundwirken und zurück in die Schüssel geben.
Den Teig abgedeckt 4 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen, dabei alle 60 Minuten (insgesamt 3 Mal) dehnen und falten. Dazu mit nassen Händen unter ein Teigende greifen, den Teig hochziehen und über den übrigen Teig schlagen. Auf den übrigen 3 Seiten wiederholen und Teig wieder abdecken. Nach 4 Stunden langwirken und in das bemehlte Gärkörbchen geben. Über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
Am nächsten Tag Dutch Oven im Ofen (indirekte Zone) oder Gasgrill (mittlere Schiene) platzieren und auf 250 °C aufheizen.
Brot aus dem Gärkörbchen auf Backpapier stürzen und mit einem scharfen Messer einschneiden.
Brot auf den heißen Deckel des Dutch Oven geben, Topf darüberstülpen. Geschlossen im Gasgrill oder Ofen 20 Minuten backen.
Hitze auf 200 °C reduzieren, den Topf vom Deckel nehmen und das Brot weitere 20-25 Minuten zu Ende backen.