Wenn du die Suche nach dem einen „original“ Pizzarezept in den Weiten des Internets schon längst frustiert aufgegeben hast, hab ich ‘nen heißen Tipp für dich: Gib‘ einfach mal „Pinsa“ statt „Pizza“ ins Suchfeld ein und check‘ Pinsa Romana, die italienische Urpizza, aus! Lange bevor Pizza Margherita und Co. in Neapel erfunden wurden, haben diese rustikal belegten Teigfladen schon die alten Römer aus den Riemchensandalen gehauen!
Der größte Unterschied zwischen Pinsa und Pizza? Ein wilder Mehlmix aus Weizen, Dinkel, Reis und Kichererbsen, der dank ordentlich Eiweiß (Kichererbse) und Stärke (Reis) verdammt viel Wasser aufnehmen kann. Heißt konkret, dass du nach dem Backen ‘ne ultra-luftige Basis für deine Lieblings-Toppings hast. Apropos: Deine Pinsa Romana kannste dank des dickeren Teigs natürlich richtig dekadent belegen. Oder dich für die puristische Version entscheiden. Würziges grünes Pesto statt Sugo, ein bunter Sommertomaten-Mix und Zucchini machen aus deiner Pinsa nicht nur ‘nen Hingucker, sondern einfach bombastisch gutes Italo-Fingerfood!
MEIN TIPP:
Du kommst auf massig Gluten nicht gut klar? Dann solltest du es erst Recht mal mit ‘ner Pinsa als Alternative zur Pizza versuchen. Durch den Mehlmix und die richtig hohe Hydration (auf 100 % Mehl kommen solide 80 % Wasser) hat der Pinsa-Teig nicht nur weniger Gluten – die lange Gehzeit sorgt auch noch dafür, dass die Hefe vieeeel Zeit hat, auch komplexere Zuckerverbindungen (sogenannte FODMAPs) aufzulösen. Die sind es nämlich neben dem Gluten, die deinem Magen eventuell Probleme machen.
Zutaten
Für 4 Portionen
für die Pinsa
für den Belag
Equipment
Nährwerte Pro Portion
Zubereitung in 10 Schritten
Für den Teig 2 Tage vorher die Mehlsorten vermischen. Hefe in 350 ml Wasser auflösen und zum Mehl geben. Verkneten (10 Minuten mit Küchenmaschine auf langsamer Stufe, alternativ 15 Minuten mit der Hand). Salz und Olivenöl zugeben. Restliches Wasser schluckweise unter Rühren zugeben. Der Teig sollte insgesamt 20 Minuten geknetet werden, bis er sich leicht vom Schüsselrand löst.
Teig abgedeckt 1,5 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen, dabei alle 30 Minuten (insgesamt 2 Mal) dehnen und falten: Dazu je eine Seite des Teiges greifen und nach oben ziehen, dann in die Mitte falten und andrücken. Der Teig sollte dabei so weit gedehnt werden wie möglich, ohne dass er reißt. Die Schüssel um je 90 Grad drehen und noch 7 Mal wiederholen, bis alle Seiten 2 Mal zur Mitte gefaltet wurden. Teig im Anschluss wieder abdecken und weiter gehen lassen.
Teig abgedeckt 48-72 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Teig vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen. Zwei Stunden auf Zimmertemperatur kommen lassen. In 2 gleichgroße Portionen teilen und grob zu Kugeln formen. 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen.
Rucola und Basilikum waschen und trocken schütteln. Basilikumblätter von den Stielen zupfen. Knoblauch schälen, Chili waschen und beides grob hacken. Parmesan grob hobeln oder fein hacken. Je eine Handvoll Parmesan und Basilikum beiseite stellen. Übrige Zutaten mit dem Stabmixer oder dem Mörser zu einer homogenen Paste verarbeiten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zucchini und Tomaten waschen und in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Mit einer Prise Salz und 1 EL Olivenöl mischen und beiseite stellen.
Backblech in Gasgrill oder Ofen auf 280 °C vorheizen.
Backblech mit Olivenöl ausstreichen. Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche durch Drücken und Ziehen mit den Händen von der Mitte nach außen etwa fingerdick oval ausformen. Auf das Backblech geben und mit Pesto bestreichen.
Beim Backen im Gasgrill eine feuerfeste Erhöhung (ca. 5 cm) in die indirekte Zone stellen. 3-4 Minuten vorbacken, mit Tomaten- und Zucchinischeiben belegen und weitere 8-10 Minuten zu Ende backen.
Mit Basilikum, Parmesanspänen und Olivenöl beträufelt servieren.